«Wochendiagnose: Verteilgerechtigkeit»
Zum ersten Mai werden traditionell die grundlegenden Fragen von Solidarität und Gerechtigkeit in die Strassen getragen. Angesichts so mancher Schlagzeile in den Medien haben diese Diskussionen unverändert ihre Aktualität und Relevanz. Es wird die Politik immer beschäftigen, wem wieviel zusteht, und wie Wirtschaft und Gesellschaft zu organisieren sind, damit es insgesamt möglichst viel zu verteilen gibt.
Wie das unter Ärztinnen und Ärzten funktionieren soll, ist seit Jahren eine heiss diskutierte Frage. Eine, die diese Woche entschieden wurde. Ab 2026 werden ärztliche Leistungen durch ein neues Tarifsystem abgegolten: durch den Einzelleistungstarif TARDOC sowie durch neue Ambulante Pauschalen. Erarbeitet wurde das neue System durch die neue Tariforganisation OAAT; sie wird es gemeinsam mit den Tarifpartnern auch pflegen und weiterentwickeln.
Das Gesundheitswesen steht vor viel Arbeit, damit die neuen Tarifstrukturen auf das Jahresende möglichst nahtlos eingeführt werden können, und von allen Beteiligten wird es Geduld und Flexibilität brauchen. Es liegt in der Natur der Sache, dass bei einer solchen Tarifumstellung nicht alle gewinnen können. Gewisse Leistungen (vor allem technischer Natur) sind heute nicht mehr mit demselben Aufwand verbunden und werden eher günstiger, während andere Aspekte insbesondere der «sprechenden Medizin» mehr Gewicht bekommen dürften.
Gerechtigkeit auf Erden wird es damit noch nicht gleich geben, aber ab 2026 immerhin eine modernere Tarifstruktur für einen elementaren Teil des Gesundheitswesens.
Link zur neuen Organisation ambulante Arzttarife (OAAT)
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