18. Dezember 2022

«Wochendiagnose: Weihnächtliches Jubiläum»

Die Stiftung Sucht feiert ihr 50-jähriges Jubiläum. Es passt in die Weihnachtszeit.

Am gestrigen Vorabend des Vierten Advents wurde in der Basler Heiliggeistkirche zu Ehren der Stiftung Sucht ein Jubiläumskonzert gegeben. Es erklang die Weihnachtskantate von Joseph Gabriel Rheinberger. Sie strahlt jene fürsorgliche Menschlichkeit aus, die wegleitend war für die Gründung der Stiftung Sucht Ende Dezember 1972.

Damals steckte die Drogenpolitik der Schweiz noch in den Kinderschuhen, war geprägt von Überforderung, Repression und Prohibition. Mitfühlende, mitdenkende Mitmenschen haben sich mit der Gründung der Stiftung Sucht schon früh der menschlichen Dimension der Drogenpolitik angenommen - eine Pionierleistung, die heute noch grosse Anerkennung verdient.

Vieles haben wir heute besser unter Kontrolle. Vieles ist aber weiterhin ein Problem, wenn auch viel weniger sichtbar. So könnten wir dazu neigen, Suchtprobleme und insbesondere ihre soziale und ökonomische Tragweite zu unterschätzen. Deshalb braucht es weiterhin eine aktive, menschliche Suchtpolitik und Organisationen wie die Stiftung Sucht.

Mit einem Ausschnitt aus Rheinbergers Kantate wünsche ich allen eine frohe Weihnachtszeit.

Urplötzlich teilt sich das Dunkel;
es senket sich erdenwärts,
der Stern mit lichtem Gefunkel,
und Freude durchströmet ihr Herz.

(Josef Gabriel Rheinberger, Der Stern von Bethlehem, Gedicht von Fanny von Hoffnaaβ)

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