07. Mai 2022

«Wochendiagnose: Überraschende Überraschtheit»

Das Universitätsspital (USB) und das Diakonat Bethesda haben diese Woche eine Vertiefung ihrer Zusammenarbeit angekündigt. Das USB übernimmt eine Mehrheit am Bethesda-Spital, und die beiden Spitäler streben eine konsequentere Ausrichtung der medizinischen Leistungen entlang des Behandlungspfads an. Patientinnen und Patienten sollen von einem besser abgestimmten Angebot profitieren können. Dabei soll der Charakter der beiden Häuser gewahrt und die Zusammenarbeit mit den Belegärztinnen und -ärzten am Bethesda weitergeführt werden. Vorbehalten bleibt noch das Plazet der Wettbewerbskommission.

Ein kantonaler Entscheid muss nicht mehr vorbehalten bleiben. Das USB hat den Kanton rechtzeitig über das Projekt informiert und dargelegt, dass es aufgrund der finanziellen Eckwerte nicht der Genehmigung durch den Regierungsrat bedarf. Da bestehende Leistungsaufträge an bisherigen Standorten weitergeführt werden, braucht es auch keine Änderung der Spitallisten.

Das Ganze hat zu einigen überraschten Kommentaren geführt. Dabei setzen USB und Bethesda den von vielen Seiten geäusserten Wunsch nach einer stärkeren Zusammenarbeit der Spitäler am Standort Basel um. Dies entspricht ausdrücklich der Eignerstrategie des Kantons Basel-Stadt für das USB und wurde in den ausführlichen spitalpolitischen Diskussionen der vergangenen Monate und Jahre von vielen Beteiligten immer wieder gefordert.

Unter diesen Vorzeichen sollte eine «Public-Private-Partnership» zwischen zwei Spitälern im Jahr 2022 eigentlich keine Überraschung mehr sein.

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