11. September 2021

«Wochendiagnose: 20 Jahre ausserhalb der Komfortzone»

9/11 jährt sich zum zwanzigsten Mal. Die fürchterlichen Anschläge auf das World Trade Center in New York City markieren einen dramatischen Wendepunkt der jüngeren Geschichte. Die monumentalen Bilder eines neuartigen Terrorismus bleiben im kollektiven Gedächtnis.

Im Rückblick endete damals das kurze Zeitalter des Optimismus, welches im Herbst 1989 mit dem Fall der Berliner Mauer begann. Der Kalte Krieg war vorbei, Demokratie, Menschenrechte und Wohlstand schienen unaufhaltsam auf dem Vormarsch, gar vom Ende der Geschichte war die Rede. Die apokalyptischen Selbstmordattentate vom 11. September erschütterten unser Grundvertrauen schlagartig.

Seither ist viel passiert, und nach zahlreichen Anschlägen in den Folgejahren konnte zuletzt der Terrorismus zurückgedrängt werden. Ob das von Dauer ist, können wir nicht wissen. Natürlich erscheint es als eine bedrohliche Boshaftigkeit der Geschichte, dass nun der Westen just in den Tagen vor dem 20. Gedenktag Afghanistan wieder den damals verjagten Taliban überlassen musste.

Wir sind noch nicht zurück in der Komfortzone. Sicherheit, Freiheit und Vertrauen im Alltag sind keine Selbstverständlichkeit. Es lohnt sich, dafür zu kämpfen.

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