12. Juni 2021

«Wochendiagnose: Sommermärchen»

Länderspiele, Fanparties und Biergelage in Public Viewing Zonen. Eine Fussball-EM ist die Antithese zu den Entbehrungen der Pandemiezeit.

Gestern war in Rom mit einjähriger Verspätung Anpfiff zur Fussball-Europameisterschaft. Die grossen internationalen Fussballturniere haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zu monatelangen Volksfesten entwickelt. In Deutschland hat sich dafür seit der WM-Endrunde 2006 («die Welt zu Gast bei Freunden») in Anspielung auf das «Wintermärchen»-Versepos von Heinrich Heine der Begriff des Sommermärchens eingebürgert. Wir hatten unser Sommermärchen zwei Jahre später an der EM 2008: Wehmütig erinnern wir uns an die «Oranjes» am Rhein!

Jetzt also wieder EM. Dieses Jahr ganz anders, jubiläumsbedingt dezentral in verschiedenen Ländern ausgetragen, pandemiebedingt mit zahlreichen Einschränkungen. Trotzdem ist sie wieder da, die Fussballbegeisterung und Euphorie der Vorgänger-Turniere. Dazu passt, dass nach 15 Monaten Krise mit dem Sommer auch der Optimismus zurück ist.

Die warme Jahreszeit hat zwar auch letztes Jahr schon für COVID-Entspannung gesorgt. Dieses Jahr ist unsere Ausgangslage aber ungleich besser: Wir können uns impfen lassen. Und wie: die Impfkampagne läuft auf Hochtouren, in Basel haben sich bereits zwei Drittel der Impfberechtigen für die Impfung entschieden, d.h. sie sind ein- oder zweimal geimpft oder dafür angemeldet.

Das soll so weitergehen wird Schritt für Schritt weitere Lockerungen ermöglichen. Für das grosse EM-Volksfest wird es noch nicht reichen. Trotzdem freuen wir uns auf Spitzenfussball und fiebern mit, wenn ab heute Samstag unsere «Nati» ins Turnier einsteigt.

Zurück

«Wochendiagnose»