31. Oktober 2019

«Verzichtsideologie oder Technologieschub?»

Die grüne Welle bei den eidgenössischen Wahlen vor zehn Tagen hat mächtig Staub aufgewirbelt im Blätterwald. Noch ist die Zeit der zweiten Wahlgänge und der Wahlgeschichten, doch langsam tritt die grosse Herausforderung hinter dem Wahltrend in den Vordergrund: Wie schaffen wir die Ökowende, ohne unsere Zivilisation aufzugeben?

Wohlstand umdefinieren und Verzicht leisten, sagen Greta & Co. Das wird schwierig, vor allem für die sozial Schwächeren. Dass wenig Bereitschaft zum Verzicht vorhanden ist, zeigen die diese Woche veröffentlichten Zahlen der Autoimporte: der CO2-Ausstoss der CH-Flotte reduziert sich nicht nach den Vorgaben des Pariser Klimaschutzabkommens. Das überrascht keinen, der sich mit offenen Augen auf unseren Strassen bewegt.

Good News dafür an der Technologie-Front. So wollen die IWB mit einem neuen Verfahren Grünabfälle zu Kohle verarbeiten und so CO2 binden; weitere Ansätze zu neuen Verfahren für die Treibstoffherstellung oder  Kohlenwasserstoff-Rückgewinnung sind im Gespräch.

Das lässt die Hoffnung zu, dass uns Greentech vor krassem Verzichtsdiktat bewahren wird. Ganz ohne Verhaltensänderung dürfte es aber kaum gehen. Wie so oft in der Politik geht es um den richtigen Mix. Eine anspruchsvolle Aufgabe - nicht nur für die Politik in Bund und Kantonen, sondern auch für Wirtschaft und Gesellschaft,  also für uns alle.

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