13. Juni 2020

«Wochendiagnose: Generationensolidarität»

Zur Bekämpfung der Corona-Epidemie mussten sich die Generationen vorübergehend entfernen, jedenfalls physisch. Glücklicherweise ist die Generationensolidarität stark genug.

Die rasante Verbreitung von SARS-CoV-2 hat ab März einschneidende Massnahmen zum Schutz der Älteren und Betagten notwendig gemacht. Die Abschirmung von Heimen, die Aufrufe zum Daheimbleiben, die Warnung vor Enkelbesuchen – das alles war zwar wirksam, aber auch schmerzhaft. Es ist verständlich, dass sich die Betroffenen zuweilen diskriminiert fühlten.

Die Jugendlichen hätten ebenfalls Anlass zur Beschwerde. Insbesondere den Lehrabschluss- und Matura-Jahrgängen wurden wichtige Erfahrungen und Erlebnisse vorenthalten, die Suche nach Lehrstelle, Job, Studienplatz oder anderer Anschlusslösung ist deutlich erschwert. Schliesslich hat auch die Eltern-Generation ihre Opfer bringen müssen. Gleichzeitiges Home-Office und Schooling kann enorm anstrengend sein, von der Sorge um die Arbeitsstelle und das wirtschaftliche Überleben ganz zu schweigen.

Dies alles hätte den gesellschaftlichen Zusammenhalt schwächen können. Tat es aber nicht, vielmehr waren im Alltag unzählige Zeugnisse einer verstärkten Generationensolidarität spürbar - ob in der Familie, unter Nachbarn, im Quartier oder zwischen bisher gänzlich fremden Menschen. Das sollten wir unbedingt mitnehmen in die Zeit nach Corona.

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