12. Dezember 2019

«Die Illusion des gesunden Rauchens»

Diese Woche hat der Grosse Rat auf Antrag des Regierungsrats beschlossen, dass in Basel-Stadt E-Zigaretten künftig gleich wie herkömmliche Zigis behandelt werden sollen: Es gilt ein Verbot der öffentlichen Werbung sowie von Verkauf oder Abgabe an Minderjährige.

Das ist nichts als logisch. Schliesslich werden viele E-Zigaretten mit Nikotin konsumiert – eine potentiell gesundheitsschädigende Substanz mit grossem Abhängigkeitspotential. Damit besteht insbesondere das Risiko, dass gezielt Jugendliche angeworben werden, die dann später einmal doch noch zur «echten» Zigarette greifen, mit den bekannten gesundheitlichen Folgen.

Bisher eher unterschätzt werden meines Erachtens mögliche Gesundheitsgefährdungen durch E-Zigaretten selber. Diese enthalten zwar keine Teerstoffe und gehen deshalb nicht mit denselben Risiken für Lunge, Herz und Kreislauf einher wie herkömmliche Zigaretten. Zahlreiche Fälle in den USA lassen aber befürchten, dass auch E-Zigaretten die Gesundheit massiv schädigen können. So mussten dort gemäss Medienberichten mehr als 2'000 E-Raucher mit Lungenschäden in Spitäler eingeliefert werden, wovon 47 sogar starben. Aus der Schweiz wurden bisher erst ganz wenige Verdachtsfälle bekannt. Wir wissen aber wenig über die chemische Zusammensetzung des Dampfs aus den verschiedenen Liquids und verfügen noch gar nicht über Langzeit-Daten, die überhaupt eine seriöse Risikoeinschätzung erst ermöglichen würden.

Es ist somit davon auszugehen, dass das gesunde Rauchen weiterhin eine Illusion bleiben wird. Leider.

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