26. Juli 2019

«Wochendiagnose: Aadie Zahnlugge»

Nun ist es soweit: Lange herbeigesehnt und befürchtet, steht der Umzug bevor. Das heisst zunächst: Auszug aus dem prachtvoll-heimeligen Palais an der Dalbe 25.

Zwischen 1839 und 1841 vom bedeutenden Basler Architekten Melchior Berri als Wohnhaus für die Familie Staehelin-Vischer erbaut, diente es dem Gesundheitsdepartement (früher Sanitätsdepartement) seit 1934 als Sitz. Weil dem heute denkmalgeschützten Gebäude andere Bauten weichen mussten und die geschlossene Häuserzeile der St. Alban-Vorstadt durchbrochen wurde, erhielt die Dalbe 25 den Spitznamen „Zahnlugge“. Mir selber war es seit meinem Amtsantritt vor fünf Jahren ein angenehmer, repräsentativer und zuweilen auch unpraktischer Arbeitsplatz.

Besonders stolz war ich natürlich auf den atemberaubenden Blick von meinem Büro aus: wohl nirgendwo sonst präsentiert sich das Rheinknie so spektakulär. Der Blick reicht hier vom Kraftwerk Birsfelden, überragt vom Chrischonaturm, bis zur Johanniterbrücke, hinter welcher sich der Novartis-Campus und letztlich die Vogesen erheben. Unvergessen bleiben auch die gesellschaftlichen Anlässe am Rande des Arbeitsalltags: vom Sommergrill auf der Terrasse hoch über dem Rhein bis zur fasnächtlichen Mehlsuppe im altehrwürdigen Keller. Und nicht zu vergessen natürlich die windschiefe, melodiös quietschende freihängende Holztreppe, die allen auffällt, die sie zum ersten Mal hinauf steigen.

Und dennoch freue ich mich auf den Umzug, auf ein «Haus der Gesundheit». Es wird vier bisher dezentral und teilweise nicht besonders sinnfällig aufgeteilte Departements-Standorte zusammen bringen und der Bevölkerung – vom Schulkind bis zum Pflegebedürftigen – eine modernere und kundenfreundlichere Infrastruktur bringen. Doch dazu mehr zu einem späteren Zeitpunkt. Nun sind Zügelkisten und Abschiedsschmerz angesagt.

 

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